Was vom Chorherrenstift Mons Sancte Marie übrig blieb
Der im Volksmund Kloster Heiligenberg genannte Chorherrenstift Mons Sancte Marie überdauerte die Säkularisierung der Reformationszeit kaum. Seine Gebäude wurden abgerissen, sein Inventar sowie Bibliothek und Archiv verstreut, vernichtet oder vergessen.
An obertägig sichtbaren Relikten des aufgelösten Stifts blieb der Klosterbrunnen im Zentrum des Hotels „Forsthaus Heiligenberg“ erhalten, dort ebenfalls nahe dem Kräutergarten aufgestellt ist der „Mönchsstein“, ein Grabsteinfragment des Abtes Beling († 1520); des Weiteren ist der Uenzener Klosterstein; ein Grabsteinfragment des Abtes Hermann von Nienburg von 1385 am Amtshaus Bruchhausen bekannt.
Als institutionelle Einrichtungen leben die zwar neuzeitlich überbauten jedoch ortskonstanten Mühlen des Stifts weiter: die Klostermühle und die Wassermühle von Bruchmühlen.
Die Vilsener Pfarrkirche wurde dem Stift bei seiner Neugründung seitens der Bremer Erzbischöfe überlassen, so dass stets ein Heiligenberger Prämonstratenser den Pfarrdienst wahrnahm.
Es handelt sich um ein romanisches Bauwerk, das dann durch die Chorherren frühgotisch erweitert und vor allem eingewölbt wurde. Und letztlich werden im Landeshauptarchiv Hannover, die Reste des Stiftsarchivs samt Konvents- und Propst-Siegel bewahrt. Dort entdeckte Hartmut Bösche auch den letzten Rest der Stiftsbibliothek: ein Fragment aus dem „Liber officialis“ des Amalar von Metz aus dem frühen 12 Jahrhundert.
Eine Preziose gehörte dem Chorherrenstift: Ein Abendmahlskelch, der heute in der ev.-luth. Pfarre Asendorf verwahrt wird. Auf der Unterseite seines Fußes trägt er die Inschrift, die auf die Jungfrau Maria verweist.
— Autoren: Bernd Ulrich Hucker, Simone Arnhold
Asendorfer Abendmahlskelch